Varroa – Falle nach Albert Muller adaptiert von IM C. Schmid
Vorteile der Muller Falle
Einsatz während der Tracht möglich.
Gleichzeitige Völkervermehrung, ohne die Honigleistung zu verringern. Das ist auch schon sehr früh im Jahr möglich, weil der Wärmehaushalt ungestört bleibt.
Kein Bienenverlust, wie das beim Bannwabenverfahren der Fall ist.
Nach der Ernte kann man damit auch Brutscheunen erstellen und Völker vermehren
Funktionsweise rein biotechnisch, ohne Chemie, weil sie über Pheromone wirkt!
Theoretische Überlegungen
Aufgrund von Forschungen über das Verhalten der Milbe hat man festgestellt, dass die Milbe nach dem Geruch der 5,5 Tage alten Brut sucht (aufgrund der Fütterung nimmt die Larve alle ½ Tage einen anderen Geruch an).
Das dürfte auch die Wirkung von ätherischen Ölen in der Milbenbehandlung erklären, weil dabei der Stockgeruch und der Geruch der Larven übertönt werden.
Die Idee von Herrn Muller zur Milbenfalle habe ich für die Magazinbeute folgendermaßen adaptiert:
Auf einem Holzrahmen (z.B. Fluglingsbrett) wird auf der Oberseite ein Edelstahldrahtgewebe (oder Fassadengitter) mit Maschenweite 2-3mm auf einem Rähmchen abnehmbar montiert.
Die Unterseite wird mit einem Edelstahldrahtgewebe Maschenweite 0,2-0,3mm bespannt. Durch dieses Gitter kommen die Milben nicht durch, riechen aber die darunterliegende Bienenbrut.
Ein wesentliches Konstruktionsmerkmal ist die Öffnung (Flugloch), durch die die geschlüpften Bienen (oder die auf der Brut aufsitzenden Bienen) abfliegen können.
Konstruktionsmerkmale:
Oben Maschengitter 2-3mm Maschen-weite, Drahtdurchmesser 0,5mm aus Edelstahl oder Fassadengitter auf einem Rähmchen abnehmbar montiert (zur Diagnose und für Reinigungszwecke)
Vorgehensweise beim Einsatz der Milbenfalle
Wie bei einem Flugling zur Schwarmverhinderung wird die Milbenfalle auf eine Zarge mit offener Brut gesetzt, es muss sich jedoch die Königin in der darunter liegenden Zarge befinden. Unter das Muller – Brett wird je nach Volksstärke und Rähmchenmaß eine Zarge mit Mittelwänden gesetzt und die offene Brut mit der Königin (Flugbienen fliegen wie beim Flugling unten zu).
Über der Milbenfalle wird die gesamte verdeckelte Brut aufgesetzt. Wichtig ist ausreichendes Futter für die schlüpfenden Bienen (Vorsicht in trachtloser Zeit besteht Gefahr von Räuberei, dann muss das Flugloch stark eingeengt werden).
Die Flugbienen fliegen sich aus der oberen Zarge leer, in die untere Einheit (daher muss dort entsprechend Raum geschaffen werden).
Mit den Jungbienen schlüpfen auch die Milben aus der verdeckelten Brut. Die Milben streben der offenen Brut zu und bleiben in dem unteren, feinen Gitter des Muller – Brettes liegen, wo sie verhungern. Nur wenig Milben fliegen mit den Bienen (in der foretischen Lebensphase sind etwa 20-30% der Milben, maximal die Hälfte davon sind auf den Flugbienen).
Die Jungbienen in der oberen Einheit fühlen sich weisellos.
Folgende Möglichkeiten bestehen zur Verwertung dieserBienen:
Man kann damit sofort einen Brutableger mit einer Edelzelle Da die schlüpfende Königin bis zum Hochzeitsflug und zur Eilage ca. 10 Tage braucht, ist dieser Vorsprung ausreichend, dass alle Bienen aus der verdeckelten Brut schlüpfen, bevor die Milben wieder Brut in dieser Einheit finden. Dieses Volk soll 20-30 Tage nach Erstellung auf einen Ablegerstand gebracht werden.
Man kann eine begattete oder unbegattete Königin zusetzen, nachdem die gesamte Brut geschlüpft ist. Das Volk wird eine neue Königin gern annehmen.
Man kann das weisellose Volk wie einen Brutableger zur Königinnenzucht
Man kann nach ca. 14 Tagen das Volk wieder vereinigen, wie beim Flugling. Nachdem der gleiche Stockgeruch da ist, kann das auch ohne Trennung durch Zeitungspapier erfolgen. Bei dieser Vorgehensweise ist jedoch vor der Wiedervereinigung zu kontrollieren, ob sich Weiselzellen im Volk befinden (dann konnte das Volk selbst nachweiseln). In diesem Fall ist eine Wiedervereinigung zu unterlassen, das Volk auf einen Ablegerstand bringen und am Ende der Saison umzuweiseln.
Kosten:
Bretter 17mm x 80mm x 2500mm,
€5,00
alternativ fertiges Fluglingsbrett ca.
€12,00
Gitter fein 0,20mm x 300mm x 350mm
€4,00
Gitter grob ES 2,00mm x 300mm x 350mm,
€5,00
alternativ Fassadengitter
€1,00
Schrauben, Kleber
€1,00
Das bedeutet, die Einrichtung ist zwischen ca.10€ und 20€ herstellbar!
das Auslaufgitter für die Bienen ist zum Reinigen demontierbar
Das zusammengebaute Brett zeigt die Nische des Bienenauslaufes
Auf Rähmchenholz wird ein einfaches Fassadengitter getackert.
Der Ausflug kann entweder selbst eingefräst werden, oder man kauft das Fluglingsbrett.
Der Falz verhindert ein Rutschen des Brettes auf den unteren Zargen.
In der Unteransicht erkennt man den ausgeschnittenen Boden des Innendaches, darauf wird einfach das feine Gitter (siehe oben) mit Silikon oder ähnlichem Kleber verklebt.
Der Rahmen mit dem Fassadengitter liegt einfach im Innendach und kann zur Reinigung leicht herausgenommen werden.